Das Rosengarten-Prinzip

und die drei zugrunde liegenden Kontakträume


1. Mitverantwortung

Das Fundament einer sozial-verbindlichen Gesellschaft bilden tragende und lebensbejahende Kontakträume. Die persönliche Verantwortung für mögliche Begegnungen geht über familiäre, partnerschaftliche und freundschaftliche Beziehungen hinaus.


2. Offenheit

Neben allgemein gültigen und friedensschaffenden Verständigungs- und Verhaltensnormen begünstigen konstruktive, zuverlässige und lebenswürdig-soziale Begegnungsformen ein kreatives Kontaktleben. Bewusste Kontaktoffenheit fördert sowohl vertiefte Erkenntnisse über alle Formen der menschlichen Wahrnehmung, Begegnung und individuellen Lebensbedürfnisse, wie auch den damit verbundenen sozialen Frieden.


3. Verständnis

Stabile Kontaktverhältnisse, also tragendes, wachsendes und blühendes Kultur- und Gesellschaftsleben, brauchen gemeinschaftlich festgelegte Orientierung und Ausrichtungen. Freiheit, Unabhängigkeit und Kreativität in allen menschlichen Begegnungsformen und Kontakträumen übersteigen bewusst allgemein gültige Verhaltenskonventionen.


4. Berührung

Jede menschliche Begegnung muss natürlicherweise auf mindestens zwei Wirklichkeitsebenen stattfinden, einer äusserlich sicht- und erfahrbaren und einer innerlich individuell fühlbaren, um ein real wie ideal ausgerichtetes Kontaktleben zu ermöglichen.


5. Anklang

Ein kreativ-äusserer Beziehungs- und Kontaktraum gestaltet sich bevorzugt aus der gegenseitigen Bereitschaft äusseres Kontaktgeschehen möglichst bedingungslos wahrzunehmen und ebenso zuzulassen. Selbstkontakt, generelle Offenheit und Unvoreingenommenheit führen zu lebensbejahenden Kontaktformen.


6. Demut

Eine kreativ-innere Selbstbeziehung ist selbstverstehend und selbstachtend, fühlt das Du wie das Dasein überhaupt. Selbsterfahrung ohne selbstbezogene Absichten wirkt wesensbildend und verdichtet das eigene Dasein zum grösseren, tieferen und allumfassenden Raum hin, diesem inneren Weltenraum, welcher alles Leben umgibt und begleitet.


7. Liebeswerden

Der allumfassende, innere Raum des Lebens, der an alles sicht- wie fühlbare Leben angrenzt und bedingungslos liebend alles Leben berührt, ist der absolute Liebesraum. Alle wesensbildenden Lebens- und Liebeskontakte ufern an diesen Raum und fühlen ihn individuell liebend. Fortwährende Liebeshingabe wird dann zum befreiten Liebeswerden und zeigt sich im Ausdruck wachsender, individueller Schönheit, Lebensfreude und Lebensverbundenheit. Das eigene Leben kreiert über sich hinaus, unendlich schöpferisch, einen inneren und äusseren ”Rosengarten”.